Blogbeitrag Additive Fertigung von Dichtungen – Zukunft oder Hype?
3d Drucker

Additive Fertigung von Dichtungen – Zukunft oder Hype?

2. Juni 2025 2 Min. Lesezeit

🧵 Additive Fertigung von Dichtungen – Zukunft oder Hype?

Die additive Fertigung hat sich in vielen Bereichen etabliert: Prototypenbau, Werkzeugeinsätze, sogar funktionale Bauteile in der Luft- und Raumfahrt. Aber was ist mit einem Bauteil, das unscheinbar wirkt, aber kritisch ist – der Dichtung?

Dichtungen gehören zu den wichtigsten sicherheits- und funktionsrelevanten Komponenten in Anlagen, Maschinen und Fahrzeugen. Ein Ausfall kann teuer, gefährlich oder umweltbelastend sein. Umso spannender ist die Frage: Ist der 3D-Druck auch für Dichtungen eine reale Alternative?

  1. 🔧 Was heute schon möglich ist:
  2. ✅ Komplexe Geometrien: Additive Verfahren ermöglichen Sonderformen, die konventionell kaum herstellbar sind – z. B. integrierte Dichtlippen, variable Wandstärken oder Kombiteile.
  3. ✅ Rapid Prototyping: Entwicklungszyklen können deutlich verkürzt werden.
  4. ✅ On-Demand-Produktion: Ersatzteile können bei Bedarf produziert werden – besonders wertvoll bei seltenen oder alten Systemen.
  5. ✅ Funktionsintegration: Dichtungen können direkt in andere Bauteile integriert werden.
 
  1. ⚠️ Was noch herausfordert:
  2. 🔬 Werkstoffvielfalt und -qualität: Derzeit ist die Auswahl an druckbaren, elastomeren Werkstoffen begrenzt. Medienbeständigkeit, Temperaturverhalten und Langzeitdichtung sind noch Schwachpunkte.
  3. 📏 Toleranzen und Formgenauigkeit: Für viele Anwendungen sind die Maß- und Oberflächengenauigkeiten (noch) nicht ausreichend.
  4. 📃 Zulassungen und Normen: Besonders in sicherheitskritischen Bereichen (z. B. Chemie, Lebensmittel, Pharma) fehlt es an genormten Prozessen und geprüften Materialien.
  5. ⚙️ Serienproduktion: Bei großen Stückzahlen ist der 3D-Druck (noch) nicht wirtschaftlich – es bleibt ein Thema für Prototypen, Ersatzteile oder Speziallösungen.
 

🚀 Fazit:

Additiv gefertigte Dichtungen sind kein genereller Ersatz für etablierte Herstellverfahren – noch nicht. Aber sie bieten großes Potenzial, besonders wenn: Bauraum limitiert ist hohe Variantenvielfalt gefragt ist Lieferzeiten kritisch sind eine schnelle Produktentwicklung gefordert ist Wir beobachten die Entwicklung mit großem Interesse.

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